Rox wurde geboren am 23. März 1921 im ostpreußischen Königsberg als Sohn einer Handwerkerfamilie. Er lernte ebenfalls ein Handwerk, Spitzendreher, doch mehr begeisterte er sich für Zirkus und Sport. Er segelte Regatten, war Rettungsschwimmer, boxte, war ostpreußischer Jugendmeister im Federgewicht, nahm 1938 an den deutschen Jugendmeisterschaften im Geräteturnen teil und wurde für die Olympiamannschaft 1940 aufgestellt. Seine Spezialität: Turnen an Reck, Barren, Ringen, Pferd und am Boden.
Der Krieg kam dazwischen, Rox wurde Bordfunker, war in Rußland und nach dem Krieg in einem englischem Gefangenenlager in Belgien. Seine artistischen Fähigkeiten nutzte er nach dem Krieg zum Überleben, tingelte mit seinem Holzköfferchen durch Deutschland und lebte von seinen Darbietungen in Revuen, Night-Clubs, im Zirkus, auf Winzerfesten und Jahrmärkten.
1950/51 folgte ein zweiwöchiges Engagement in Madrid, von dort aus ging es dann über Ägypten nach Indien und die Serie seiner Engagements zog ihn um die ganze Welt, bis er 1955 wieder nach Deutschland zurückkehrte. 1956 schrieb er sein erstes Buch (Ohne Geld um die Welt), 1957 das zweite (Himmel und Hölle Indien).
Es folgte eine zweite fünfjährige Reise, diesmal durch Südamerika und mit dem VW-Bus. Rox hatte begonnen, zu fotografieren und zu filmen. Das wurde nach der Rückkehr zum Beruf. Seine Einstundenfilme liefen erst im Saarländischen Fernsehen, dann in der ARD. Rox war ab 1962 freier Mitarbeiter des Saarländischen Fernsehens und blieb nun im Saarland.
Die Reisen wurden kürzer: 8, 9, 10 Monate dauerten sie und dienten nun auch zum journalistischen Gelderwerb. Unter anderem durchquerte er mit Sahara-Willy die Nordafrika, war Gast bei den Achanty, ritt 1977 5000 Kilometer quer durch Amerika. 1971 erschien das dritte Buch (Verrückter Gringo). In den siebziger Jahren entstand das Globetrotter-Museum in Saarbrücken, das sich heute im Alten Rathaus befindet. 1981 wurde sein letztes Buch noch einmal unter neuem Titel aufgelegt (Der Ruf des Condor). Bis heute betätigt er sich journalistisch, doch meist findet man ihn in seinem Abenteuermuseum oder bei seinen Tieren. Und einmal im Jahr beim Jahrestreffen der Deutschen Zentrale für Globetrotter, dort führt er die Mitgliedsnummer 1000.
"Mr. Rox" - wie der international bekannte Künstlernamen von Heinz Rox-Schulz lauete - tingelte als "One-Man-Show" durchs Nachkriegsdeutschland
bis er zufällig 1950 ein Telegramm erhielt, das ihm ein Engagement in Spanien offerierte. Ohne einen Pfennig Geld in der Tasche machte sich er sich auf den Weg. Wenige Monate später war er in
Khartoum (Sudan) und dann in den Sommerresidenzen der indischen und britischen High Society im Himalaya zu sehen. Er trainierte er die Leibgarde des Maharadschas von Lakhnau und drehte den
Dokumentarfilm "Indische Rhapsodie".
Mitte 1955 kehrte er aus Fernost zurück und schrieb die Bücher "Die Abenteuer des Mr. Rox. Ohne Geld in die Welt" und "Himmel und Hölle Indien". Aus dem deutschen Artisten war ein artistischer
Globetrotter geworden.
Zwischen 1957 und 1962 tingelte Rox von Feuerland bis Venezuela und stieß mit seinem Faltboot in die "grüne Hölle" Amazoniens vor. Ein weiterer Film entstand, das Buch "Verrückter Gringo" sowie unzählige Fotos von einer Welt, die es heute fast nur noch in älteren Ausgaben des National Geographic Magazine zu sehen gibt.
Wieder zurück in Deutschland arbeitete er freiberuflich als Fernsehjournalist für den Saarländischen Rundfunk in der Sahara, Ost- und Westafrika, Sibirien und Fernost.
Seit 1980 leitete er in Saarbrücken sein Abenteuermuseum, ein Kuriositätenkabinett, wie es wohl kein zweites in Deutschland gibt. In den vier Abteilungen Afrika, Südamerika, Asien und Neuguinea stellte sich die Sammlung dem Besucher vor. Darüber hinaus vermittelte sie die Botschaft ihres Gründers, der sich als "pazifistischer Kosmopolit" und "Botschafter der Völkerverständigung" verstand.
Bücher von Heinz Rox-Schulz
Die Abenteuer des Mr. Rox. Ohne Geld in die Welt.
Gütersloh: C. Bertelsmann. 1956. OLn, OU. 287p. 12 x 19. 51 SW-Abb. A. 32 Tfll.
Himmel und Hölle Indien. Neue Abenteuer des Mr. Rox.
Gütersloh: C. Bertelsmann. 1957. OLn, OU. 262p. 12 x 19. 24 SW-Tfll, Karten aV
Verrückter Gringo. Ein südamerikanisches Abenteuer.
Baden-Baden: Signal. 1971. OLn, OU. 200p. 17 x 24,5. 32 SW-Tfll.
Der Ruf des Condor. Ein Mann allein durch Südamerika.
(=Abenteuer-Report) München: F. Schneider. 1981. 255p. (="Verrückter Gringo")
Filme von Heinz Rox-Schulz
Alle Filme auf 16-mm, Filmlänge ca. 1 Stunde.
Indische Rhapsodie.
Alleine unter Waldmenschen. Südamerikanische Abenteuer.
Hello Burunni. Begegnung in Westafrika.
Zwischen Kral und Wolkenkratzer. Auf Livingstons Pfaden in Ostafrika.
Abenteuer Sahara.
Maharadschas ohne Macht. Wie leben indische Fürsten heute?
Wo Geld die Götter verdrängt. Nepal öffnet seine Tore.
Wild-West-Romantik im Sattel. Mit Island-Pferdchen 6.000 km quer durch die USA.
Die Welt der Sunda-Inseln